Kraftfuttereinsatz

Position IG-Milch

 

Zweiter Ausgangspunkt ist die Reduktion von Kraftfuttermittel auf 20 % des derzeitigen Einsatzes in Österreich und in der EU. Das sind etwa 200 kg pro Jahr und Kuh. Diese zum Großteil auf ehemaligem Regenwaldboden gewachsenen importierten Futtermittel verzerren ganz grob die eigentliche Leistungsfähigkeit von Kühen und Rindern und damit die gesamte Milchproduktion, die damit in einen Überschuss geführt wurde. Es braucht wieder mehr Gras bei der Fütterung. Dazu werden mit einer naturnahen Weidehaltung die Rinder gesünder. Der Einsatz von präventiven Medikamenten erübrigt sich oder ist nur mehr im Einzelfall bei speziellen Krankheiten notwendig. Damit wird der Bestand der Kühe und Rinder kleiner und viel gesünder, die gewonnene Milch wieder naturnaher und vielfältiger. Leitidee ist nicht mehr die Leistungssteigerung hin zu Laktationshöchstleistungen, sondern die gesunde Balance von Tierwohl, Milchqualität, Natur und gut lebbarer Bauernarbeit. Die Maßnahme der Reduktion von Kraftfuttermittel kann über ein direktes Einfuhrverbot oder zusätzliche Steuern gestaltet werden. Weiters braucht es das Beenden der Zuchtrinderexporte ins Ausland. Inländische Tiertransporte lebend in Österreich sollen auf maximal 50 km beschränkt werden, Ausnahme bei Almbewirtschaftung. Weil sich leider das „industrielle und technische Paradigma“ auf die Tier- und Pflanzenwelt ausgebreitet hat, müssen wir immer wieder an diese Selbstverständlichkeit erinnern: Tiere sind Lebewesen und keine industriellen Produktionsmaschinen.