Organisation 

 

Position IG-Milch

 

Siebter Ausgangspunkt ist die unkomplizierte Ermöglichung und Förderung neuer Übergabe- und Zusammenarbeitsformen landwirtschaftlicher Betriebe. Wurden in den letzten Jahrzehnten Grund und Boden besonders als Eigentum gesehen, so entstehen in den letzten Jahren mit Blick auf die „Ausbeutung von Grund und Boden“ neue Sichtweisen. So banal es klingt, aber geteilte Freude ist doppelte Freude. Diese neue Freude am Weitergeben und gemeinsamen Nutzen breitet sich aus. Teilen ist gerade im landwirtschaftlichen Bereich kein neues Phänomen. Schon immer wurden beispielsweise Geräte gemeinschaftlich verwendet, Fähigkeiten und Kenntnisse in den Dienst der Kooperation gestellt und überlieferte Geschichten und Bilder an jüngere Generationen gemeinsam weitergegeben. Diese Lust am Teilen hat durch die sozialen Netzwerke und die mobile Internetnutzung wieder richtig Fahrt aufgenommen. Es ist einfach geworden, dass jeder mit jedem „teilt“ und gemeinsam agiert. Genau dieses Potential sollte neu aufgegriffen werden. Es gibt nicht die eine neue Form von Kooperation, sondern eine Vielfalt an organisatorischen und rechtlichen Formen. Das geht von „Kooperationsgenossenschaften“ über „Solidarische Landwirtschaften“ bis hin zu „Foodcoops“, die eine besondere Partnerschaft von Bauern und Konsumenten ohne Zwischenhandel darstellen. Speziell bei Neuübernahmen hinein in eine neue Kooperationsform braucht es fachliche und rechtliche Expertise, die niederschwellig zur Verfügung stehen soll. Genau diese Einzelprojekte sind oft Leuchttürme der Kooperation im landwirtschaftlichen Sektor und strahlen direkt oder indirekt diese „tiefe partnerschaftliche Ökologisierung der Beziehungen“ im ursprünglich genossenschaftlichen Sinn aus. Das Hören auf die innere Stimme muss den Bauern und Bäuerinnen wieder möglich werden.